MAURA DONATI - frames of mind
 

“frames of mind”
by Maura Donati


from 16th of July
to 14th of August, 2004

Vernissage:
Friday, 16th of July 2004, 7pm

Opening hours: Tue-Sat, 12 - 7pm

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“frames of mind” by Maura Donati
   

Mit der Ausstellung „frames of mind“ präsentiert die PLAY_gallery for still and motion pictures Fotografien. Die Aufnahmen der Künstlerin Maura Donati waren ursprünglich filmstills, die als Resultat einer besonderen Begegnung zu eigenständigen Arbeiten geworden sind und nun für sich allein stehen.
Maura Donati versucht mit ihren wogenden und wie zufällig verschwommenen Fotografien das Unsichtbare zu vermitteln. Allgemein stellt man sich die Fotografie als eine Art „Vision“ von der Welt vor. Wenn es so ist, dann nur, wenn der Fotograf auf seine Rolle als Interpretierender verzichtet.

  “frames of mind” by Maura Donati
   

Das bedeutet, die `Blindheit` des Fotografen wird notwendig. Wenn Maura Donati fotografiert, verpflichtet sie sich in einem gewissen Sinn, nicht anwesend zu sein, um „Blick im Bild“ zu werden und sich selbst zu vergessen. In einer Welt, in welcher alles zum Bild geworden ist, liegt der Sinn nur noch in den Zwischenräumen, im Unwesentlichem, in den Falten. Im Zeitalter des Image ist das Auge überreizt worden, es ist müde geworden und sehnt sich nach Ruhe, seine Hoffnung besteht darin, das Nichts sehen zu können, das was zwischen den Dingen ist, die Risse, die Pausen. Die einzigen Fotos, die es noch beherbergen können, sind diejenigen, in denen das Nichts, das Unsichtbare zum Vorschein kommt. Der Versuch, den Maura Donati unternimmt geht genau in diese Richtung. Der Zufall, das Emotionale und das automaton, das Mechanische, wenn sich Apparate begegnen, führen zur Entstehung ihrer Fotografien. Sei es auf Reisen oder im Kino, etwas Unbestimmtes verleitet sie in einem gewissen Augenblick den Knopf ihrer Leica zu drücken.

“frames of mind” by Maura Donati
   

Wenn ein Fotograf unbedingt jenes Foto „will“, wird er es nie haben. Ähnliches erlebt der Mystiker, welcher die Vision „will“. Man braucht das Foto nicht zu suchen, dann begegnet man ihm vielleicht. Die Bilder von Maura Donati werden nie vorbereitet, nichts wird inszeniert, das „Studium“ fällt völlig aus, aber immer gibt es etwas, das dem Betrachter ins Auge sticht.
Es gibt etwas, das die Liebe und die Fotografie verbindet: die Unmöglichkeit sie zu sagen, die Unmöglichkeit, zu beschreiben.

 

 

(gekürzt, aus: “Die zufällige Schönheit“ von Maurizio Rossi)

Maura Donati hat Philosophie und Psychologie in Mailand studiert, Germanistik in Heidelberg und Photographie in Rockport (USA). Sie unterrichtet am Gymnasium in Lugano und führt eine philosophisches Praxis.

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