Tullio Brunone
 

“Tullio Brunone”

from 10th of June
to 10th of July, 2004

Vernissage:
Thursday, 10th of June 2004, 7pm

Opening hours: Tue-Sat, 12 - 7pm

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Beim Betreten der Ausstellung findet man einen leeren Raum vor. Die Voraussetzungen zur Erfahrung der Installation sind Einsamkeit und Offenheit für Selbsterfahrung: jeder ist in der Lage, sich der Situation zu stellen, in absoluter Einsamkeit zu verharren und nachzudenken. Ein speziell entwickeltes Softwaresystem erkennt den Körper und seine Stellung im Raum, der Raum selbst und was darin passiert, wird für uns unmerkbar, überprüft.
Sobald wir uns bewegen, werden wir - irritiert oder neugierig - bemerken, dass der Raum uns bzw. unserer Bewegung folgen wird. Wenn wir auf ihn zugehen wollen, wird der Raum mitkommen.
Fortbewegung wird also unmöglich; in jedem Punkt wird der Blick auf den Raum immer der gleiche sein bis man die Unmöglichkeit feststellt, eine andere Blickweise zu erlangen.
Das Erdgeschoss und der Kellerraum der Galerie sind mittels einer Videokamera gekoppelt, von oben werden die Geschehnisse in den Kellerräumen verfolgt.

Tullio Brunones Interesse gilt den modernen Kommunikationsmitteln, seine Sprache waren schon immer die neuen Medien. Er nutzte in den 70-er Jahren den ersten Videorecorder wie heute die digitalen Informatiktechnologien und natürlich das Internet. Mit ihrer Hilfe untersucht er nach streng begrifflichen Kriterien die Entstehung von Zeichen und Symbolen, ihre Stellung und Relationen zueinander und im Raum. In seinem Werk macht Brunone auf die gesellschaftlichen Veränderungen im Allgemeinen aufmerksam, im Besonderen erforscht er seit den frühern 70-er Jahren den Einfluss der multimedialen Sprache auf unser soziales Verhalten, welches wiederum auf die politische, wissenschaftliche, soziale, künstlerische Entwicklung Einfluss genommen hat. Seine poetische Anwendung der Technologien stellt immer den Menschen in den Mittelpunkt.

Tullio Brunone, wie ein elektronische Schamane, führt uns dazu, während dieser sinnlichen Reise unser Selbst zu erweitern und animiert uns zur Suche nach dem wertvollsten Schatz, nach dem der Mensch strebt: unsere wahre innere Stimme, unsere persönliche Stimme.

(nach Vittorio Fagone,Mirtha Paula Mazzocchi, Gabriele Perretta)

 

Tullio Brunone, 1946 in Alexandrien (Ägypten) geboren, lebt heute in Mailand. Er war einer der Mitgründer der "Laboratorio di Comunicazione Militante" (Werkstätte des Streitgesprächs) in den 70-er Jahren in Mailand.
Wichtige Arbeiten und Forschungsprojekte: Untersuchungen über die Sprache und das Video; 1976 Biennale Venedig "Strategia d' informazione"; 1978 Palazzo della Permanente "L' arma dell' immagine"; 1989 Locarno, X Video Art Festival "Assimetrie del tempo"; 1990 Roma, Palazzo delle Esposizioni "Secondo movimento e pendolo, Eurovisioni"; 1991 Luzern, Viper Festival "Terzo movimento"

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